KIEff schließt Schnittstellenlücken in der Gussindustrie

|   Ansbach

Projekttreffen des DNAguss-Forschungsteams

 

 

„DNAguss ist ein vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramm gefördertes Projekt unter der Leitung des-Instituts LBF (Darmstadt). Ziel ist die erstmalig durchgängige numerische Auslegung von Gussbauteilen entlang der Prozesskette. Dies soll eine effiziente und kostengünstige Entwicklung von höchst leistungsfähigen Gussbauteilen für die Windenergiebranche, den Großmaschinenbau und sowie kleineren in Serienfertigung hergestellten Gussbauteilen ermöglichen. Die betrachteten Disziplinen, die in einer Prozesskette verknüpft werden sollen, sind der CAD-Entwurf, die Werkstoffsimulation, die Gießprozesssimulation, die Betriebsfestigkeitssimulation und die zerstörungsfreie Prüfung. In jeden dieser Bereiche werden Bauteile digital abgebildet.

Die Aufgabe der Hochschule Ansbach an der Stelle besteht darin, die einzelnen Simulationsdisziplinen ohne Datenverlust in einer numerischen Prozesskette zu verknüpfen.

Damit die einzelnen Disziplinen im DNAguss miteinander kommunizieren können, trägt das Kompetenzzentrum Industrielle Energieeffizienz (KIEff) an der Hochschule Ansbach Verantwortung für die Schließung der Lücken zwischen den Softwarepaketen. Für den KIEff-Leiter Prof. Dr. Wolfgang Schlüter und seinen wissenschaftlichen Mitarbeiter Nazar Adamchuk besteht die größte Herausforderung in der syntaktischen Beschreibung der im Projekt vorhandenen Dateiformate und des Übersetzungsvorgangs.

Am 8. Dezember fand das zweite Projekttreffen des DNAguss-Forschungsteams in virtueller Form statt. Dabei haben Teilnehmer den Stand der jeweiligen Arbeiten vorgestellt:

  1. Das KIEff hat eine softwaretechnische Lösung entwickelt, mit dem mit geringem Aufwand festgestellt werden kann, ob eine Datei einem vorgegebenen Format entspricht oder defekt ist.
  2. Das Fraunhofer-Institut IKTS (Dresden) hat den ersten Prototyp einer zerstörungsfreien Prüfung-Simulation präsentiert. Das Softwaretool kann die Anwendung von Prüfverfahren (Ultraschall, Magnetprüfung) am Bauteil simulieren und Aussagen darüber treffen, an welchen Stellen des Bauteils welche Prüfungsverfahren geeignet sind.
  3. Die Matplus GmbH (Wuppertal) und das Fraunhofer-Institut LBF haben eine auf zahlreichen Versuchsreihen aufgebaute Materialdatenbank mit der Möglichkeit umfangreicher Auswertungen realisiert.
  4. Die Magma GmbH, führender Anbieter einer Gießprozess-Simulation, konnte zeigen, dass eine enge Kopplung von Gießprozess-Simulation und Topologieoptimierung nur geringe Vorteile bringt.

In einem Jahr wird das vierte Projekttreffen auf dem Energiecampus im weihnachtlichen Nürnberg stattfinden.

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