Projekt: | Digitaler Intelligenter Assistent für Studium und Lehre (DIAS) |
Projektlaufzeit: | 01.10.2021 bis 31.03.2024 Projektverlängerung bis 31.12.2025 |
Fördergeber: | Stiftung Innovation in der Hochschullehre |
Projektleitung: | Prof. Dr. Sigurd Schacht |
Im Oktober 2021 startete das Forschungsprojekt DIAS (Digitaler Intelligenter Assistent für Studium und Lehre) an der Hochschule Ansbach mit dem Ziel Studierende zu begleiten, zu motivieren und zu befähigen das Studium besser zu organisieren und erfolgreich abzuschließen. DIAS nimmt dabei verschiedene Funktionen als Planer, Motivator, Analysator und Kommunikator u. a. in Form eines KI-basierten Chatbots, einer SmartStudy App sowie einem Fragen-Generator und einer Studienfortschrittsprognose ein. Studierende können über eine eigene Webapplikation, die Homepage der Hochschule sowie einem Hologramm und eines Terminals auf dem Gelände der Hochschule mit DIAS interagieren.
Für die Entwicklung des Chatbots wird der sogenannte Conversation Driven Design (CDD) Ansatz genutzt. CDD ist ein Prozess, bei dem die KI durch die Anwendung und das Feedback der Nutzer stetig verbessert wird. Um einen KI-Assistenten zu entwickeln, muss dieser den Nutzenden verstehen können. Dafür setzt das CDD genau beim Nutzenden an: In jeder Phase der Chatbot-Entwicklung orientiert sich der Bot direkt beim tatsächlichen Nutzenden und lernt bei jeder Konversation dazu was dieser möchte und wie er es sagt. So passt sich der Bot an die Sprache und das Verhalten an. Indem wir als Entwickler diese anonymisierten Unterhaltungen, ohne jegliche personenbezogenen Daten, überwachen und zu weiteren Trainingszwecken verwenden, können Fehler oder Lücken direkt erkannt werden. So wird der Chatbot stetig besser – learning by doing! Dadurch hilft im besten Fall nicht nur der Bot dem Nutzenden, sondern der Nutzende auch dem Bot.
Die erste Instanz des virtuellen Assistenten wurde auf Basis der RASA-Plattform entworfen. Hierbei wurde ein Machine Learning Modell mit Beispielen trainiert, welche das Modell entsprechend der Intention klassifiziert. Abhängig vom Intent wird eine passende Antwort ausgegeben. Mit jeder richtigen Antwort steigt das Confidence Level der Zuordnung. Implementiert wurden zudem Knowledge Graphen. Sie ermöglichen die Verbindung heterogener Daten aus unterschiedlichen Quellen. Aus diesem Grund eignen sie sich insbesondere für die Anwendung an Universitäten, die viele verschiedene Informationsquellen kombinieren müssen.
Im Laufe des DIAS-Projekts entstanden innovative Technologien im NLP-Bereich wie performantere Modelle und Frameworks, sodass größere Sprachmodelle zugänglich wurden und eine zweite Version des Assistenten entwickelt wurde.
Die Architektur des DIAS 2.0 basiert auf der Nutzung eines Large Language Model (LLM) in Verbindung mit dem ReAct-Framework. Dieses ermöglicht dem Sprachmodell Tools zu nutzen, welche Informationen aus Datenbanken bereitstellen, die das Sprachmodell zur Generierung einer Antwort nutzen kann. Damit können Fragen in einer menschenähnlichen Konversation präzise und dynamisch beantwortet werden.
Durch Generative KI-Modelle wie ChatGPT stiegen Möglichkeiten zur Innovationsfähigkeit an, sodass eine dritte Version des Assistenten entwickelt wurde. DIAS 3.0 basiert auf der Verbindung des Retrieval-Augmented Generation Ansatz (RAG) und eines entwickelten Knowledge Graphen (KG). Der Einsatz eines KG ermöglicht dem Chatbot, Verknüpfungen zwischen verschiedenen Wissensbereichen in Form von Entitäten zu verstehen und komplexe, miteinander verknüpfte Informationen bereitzustellen. RAG durchsucht große Datenmengen (z.B. gecrawlte Informationen der Hochschulwebseite) nach relevanten Informationen und generiert basierend auf diesen Informationen eine kohärente und präzise Antwort. Die grundlegenden sprachlichen Fähigkeiten des Sprachmodells ermöglichen natürliche Sprache zu verstehen, zu verarbeiten und natürliche kontextbezogene Antworten auf komplexe Fragen zu generieren. Zuletzt kann durch die automatisierte Aktualisierung der Datenbank auf die neuesten Informationen zugegriffen werden.
Projektstand Februar 2025
Der intelligente Assistent mit allen Teil-Modellen wurde zuletzt in drei Testphasen an fünf Modellstudiengängen (DIM, WIG, AWM, KIK und KDT) der HS Ansbach getestet. Für die vierte Testphase wird derzeit die eigene umfassende DIAS-Webapplikation mit dem Zugriff auf alle Modelle und weiteren Funktionen weiterentwickelt. In den nächsten Monaten sind die Aktualisierung des Hologrammes, weitere Anpassungen und Zusammenführungen in der Webapplikation DIAS sowie Evaluationsmaßnahmen zur kontinuierlichen Wirkungsanalyse aller Funktionen geplant.
Bisheriger Projektverlauf: Das Projekt startete neben der Teamfindung und verschiedenen Workshops zur agilen Arbeitsweise mit dem Aufbau der Infrastruktur und Architektur des Assistenzsystems. Essenziell zur Aufstellung der Anforderungen war die Einbeziehung der Studierenden durch Fokusgruppen und Feedback der Beratungsstellen. Darauf basierend wurde der DIAS-Bot auf der Startseite der Hochschule gelauncht und bereits mehrfach mit kontinuierlichen Anpassungen aktualisiert. Daneben steht der Chatbot ebenso vor Ort durch ein Terminal im Gebäude 54 zur Verfügung. Enthalten sind neben der Beantwortung allgemeiner Fragen, ebenso Lerntipps und eine Ausführung der Analysator-Komponente (Studienfortschrittsprognose). Ebenso erfolgte die Weiterentwicklung der Planer- und Motivatorfunktion durch die finale Version der SmartStudy App. Anstöße zu Anpassungen erfolgen kontinuierlich im Rahmen der prozessbegleitenden Evaluation. Die Aktualisierung der Modelle entwickelte sich daher durch das Feedback einer weiteren Fokusgruppe zu den Analysator-Modellen (Studienfortschrittsprognose und Fragen-Generator) sowie eine Feedbackumfrage zum DIAS-Bot und Einzelinterviews zur Anwendung der SmartStudy App. Anknüpfend erfolgten drei Testphasen mit Studierenden zur summativen Evaluation.
Vor Ort ist DIAS über ein Hologramm (derzeit Testphase) und ein Terminal (Gebäude 54) verfügbar. Dabei kann innerhalb des intelligenten Chatbots das Analyse-Model zur Studienfortschrittsprognose mit der Eingabe "Fortschrittsprognose" aufgerufen werden. Weiterhin ist das zweite Analyse-Model, ein Quiz Model zur Reflektion des Lernfortschritts, in den DIAS Chatbot implementiert (derzeit Evaluierungsphase).
Die SmartStudy App des digitalen Assistenten fokussiert besonders das Selbstmanagement des eigenen Lernverhaltens und die Erhöhung der eigenen Motivation. Als Stand Alone App findet hier keine Datenspeicherung und -einsicht seitens DIAS statt, sodass die Daten ausschließlich beim Nutzer bleiben. Im Folgenden können Sie die SmartStudy App auf das eigene Gerät herunterladen:
Text-to-Speech und Speech-to-Text Live-Interaktion mit Hologramm
Smart Study App:
Datei | Modell | Stand |
DIAS-Android.apk | Smart Study App Android Version | 12.12.23 |
DIAS-Windows.zip | Smart Study App Windows Version | 12.12.23 |
Kurzanleitung.pdf | Kurzanleitung | 12.12.23 |
SmartStudy-TutorialVideo.mp4 | Tutorial Video | 12.12.23 |
Die Open Source-basierte Entwicklung soll weiteren Hochschulen und Bildungseinrichtungen zur Nutzung offenstehen. Forschungsergebnisse konnten bislang durch wissenschaftliche Veröffentlichungen und (inter-)nationale Konferenzbesuche geteilt werden.
Studiengangsleiter Angewandte Künstliche Intelligenz und Digitale Transformation (KDT)
0162 2304401 Retti 063 (Rettistraße 56, 91522 Ansbach) nach Vereinbarung sigurd.schacht vCard
Studiengangsleiter Angewandte Künstliche Intelligenz und Digitale Transformation (KDT)
Funktionen:
Lehrgebiete:
Vita:
Sigurd Schachts Lehre und Forschung ist fokussiert auf die Anwendung der Verfahren der künstlichen Intelligenz in Unternehmen und Gesellschaft. Vor seiner Tätigkeit an der HS Ansbach, war er Professor an der HS Heilbronn und langjährig bei zwei der BIG-4-Prüfungsgesellschaften tätig.
Publikationen:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Projekt DIAS
Retti 041 (Rettistraße 56, 91522 Ansbach) nach Vereinbarung r.alur-ramachandra vCard
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Projekt DIAS
Funktionen:
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Projekt DIAS)
RET 063, Rettistraße 56, 91522 Ansbach nach Vereinbarung s.kamath-barkur vCard
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Projekt DIAS)
Funktion
Wissenschaftliche Mitarbeiterin - IT Projektmanagement (Projekt DIAS)
Retti 063, Rettistraße 56, 91522 Ansbach nach Vereinbarung b.woldai vCard
Wissenschaftliche Mitarbeiterin - IT Projektmanagement (Projekt DIAS)
Funktionen:
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